Meine letzte persönliche Begegnung mit dem früheren Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, war anlässlich des 30. Jahrestages des Falls der Berliner Mauer, wo ich ihm für seine großen historischen Verdienste gedankt habe. „Präsident Gorbatschow hat sich dem Freiheitsdrang der Menschen nicht entgegengestellt, als sie mit Kerzen in der Hand für den Frieden aufgestanden sind. Gemeinsam mit unserem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl – dem Kanzler der Einheit – und dem amerikanischen Präsidenten George H. W. Bush hat er etwas erreicht, was viele für unmöglich gehalten haben – unser geteiltes Land wiederzuvereinigen. Dafür ist das gesamte deutsche Volk sehr dankbar. Dieses wunderbare Ereignis hat unsere Welt für immer verändert“. Bei meiner Begegnung in Moskau mit der Jahrhundertpersönlichkeit Gorbatschow überreichte ich dem Präsidenten ein Originalstück der Berliner Mauer.
Gemeinsam mit Bundespräsident a. D. Christian Wulff, dem damaligen polnischen Präsidenten Lech Wałęsa,dem deutschen Botschafter in Russland, Dr. Géza Andreas von Geyr, sowie der Gruppe die „Scorpions“ traf ich den früheren Präsidenten in der Gorbatschow-Stiftung in Moskau. Der Sänger der „Scorpions“, Klaus Meine, stimmte dabei spontan seine berühmte Hymne des Mauerfalls „Wind of Change“ an.
„In unserem einstündigen Gespräch haben wir über die von Gorbatschow damals auf den Weg gebrachten entscheidenden Reformen – Glasnost und Perestroika – gesprochen. Er hat daran erinnert, welche große Bedeutung der Fall der Berliner Mauer und die deutsche Wiedervereinigung für die Welt hatte und wie wichtig es war, dass damals ein Großteil der Atomwaffen abgeschafft wurde. Seine Angst, dass sein großes Erbe heute verspielt wird, konnte ich angesichts der sicherheitspolitischen Weltlage gut verstehen. Er hat an uns alle appelliert, dass wir dieses Erbe forttragen müssen.
Wie schwer muss es für ihn gewesen sein, in seinem hohen Alter mit 91 Jahren miterleben zu müssen, wie der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine die Welt verändert hat.