Nach meiner Teilnahme am Symposium des Heidelberger Clubs für Wirtschaft und Kultur in der Neuen Aula der Universität bin ich am Sonntag nach Vilnius geflogen, um dort im Rahmen der „Dr. Lamers NATO Hearings“ zu Studierenden über Krieg und Frieden in einer krisengeschüttelten Welt zu sprechen.
Nach meiner Rede diskutierten wir auf dem hochkarätig besetzten Panel insbesondere über die Situation in den baltischen Staaten – im Lichte des brutalen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine.
Ich habe mich sehr gefreut, dass in diesem Jahr Botschafter und Vertreter aus 20 Staaten – darunter der Nuntius, Vertreter des Papstes in Vilnius – an der Veranstaltung teilnahmen. Große Beachtung fand ein Grußwort des Botschafters der Ukraine.
Mein Dank gilt der Rektorin der Mykolas Romeris Universität, Prof. Dr. Inga Žalėnienė und Prof. Dr. Virgis Valentinavičius für die exzellente Vorbereitung dieser traditionsreichen Veranstaltung.
Eine Begegnung mit dem Friedensnobelpreisträger Lech Walesa war für mich ebenso inspirierend wie die tiefgehende Unterredung mit dem Repräsentanten Taiwans in Vilnius, Eric J. Y. Huang, den ich bereits zum dritten Mal getroffen habe. Mit dem stv. Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Litauen, Dr. Peter Buschmann, habe ich ausführlich über unsere Beziehungen zu Litauen gesprochen. Deutschland ist hier vor allem im Rahmen der Operation „Enhanced Forward Presence“ mit vielen Soldaten präsent. Auch unser Beitrag bei der Überwachung des Luftraums über den baltischen Staaten ist beeindruckend. In einer Zeit, in der Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, müssen wir verstärkt darüber nachdenken, ob wir nicht mehr deutsche Soldaten in diese Region – nach Litauen – schicken: In Brigade-Stärke, wie sie grundsätzlich seitens der Bundesregierung zugesagt ist. Ich denke: Ja! Denn Präsenz ist die beste Abschreckung. Diese Sprache versteht dann auch der Diktator Putin im Kreml.
Dazu müssen sie allerdings in Litauen stationiert werden, sobald die entsprechende Infrastruktur dafür geschaffen ist. Die Regierung in Litauen arbeitet genau daran sehr engagiert.