Vom NATO-Gipfel in Den Haag bis zur Bleelumbe-Kerwe in Ziegelhausen

13.07.25

Die letzten Wochen waren eigentlich geprägt wie meine aktive Zeit als Bundestagsabgeordneter – von der Weltbühne bis zur vollen Präsenz in den Städten und Gemeinden meines früheren Wahlkreises. So liebe ich es – inspirierend und herausfordernd. Im Einsatz für die Mitmenschen und im Dienst für den Frieden. 

Im Rahmen des diesjährigen NATO-Gipfels in Den Haag – beim NATO Public Forum, zu dem ich eingeladen war – hatte ich die Chance zum Gedankenaustausch mit hochrangigen politischen Entscheidungsträgern aus aller Welt. Der von mir hoch geschätzte neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte machte gleich zu Beginn in seiner beeindruckenden Rede deutlich, wie wichtig gerade in der heutigen Zeit Geschlossenheit im Bündnis sowie Verteidigungsfähigkeit und -bereitschaft seien.

Besonders gefreut habe ich mich, Weggefährten und langjährige Begleiter aus der Parlamentarischen Versammlung der NATO und der Weltgemeinschaft Atlantischer Assoziationen (ATA) wiederzusehen, bedeutende Institutionen, denen ich vor Jahren als Präsident zu dienen die Ehre hatte. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Deutschen Atlantischen Gesellschaft (DAG) und Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina, Christian Schmidt, sowie Michael Simon habe ich in Den Haag die Deutsche Atlantische Gesellschaft vertreten.

Im Rahmen einer Besprechung auf Einladung des Präsidenten der ATA habe ich deren Präsidenten, Theodossis Georgiou, wiedergesehen und mit Kollegen aus vielen Ländern darüber gesprochen, wie wir im vorpolitischen Raum auf großen Informationsveranstaltungen mehr Menschen für die sicherheitspolitischen Herausforderungen in der heutigen Zeit sensibilisieren können.

Sehr überzeugend hat der Präsident der Parlamentarischen Versammlung der NATO, Marcos Perestrello – gemeinsam mit Vizepräsidentin Ágnes Vadai – bei einer Podiumsdiskussion dargelegt, wie wichtig in einer Zeit zunehmender Desinformation und Propaganda ein gemeinsames Verständnis von Bedrohungen und Sicherheitsanforderungen im Bündnis seien. Mariam Kublashvili (YATA Germany/International) hat in ihrem klaren Statement die Notwendigkeit betont, gerade junge Menschen zu erreichen und diese für unsere Werte von Freiheit und Demokratie zu gewinnen. Dieser Aufgabe stelle auch ich mich mit großer Leidenschaft seit Jahrzehnten. Gefreut habe ich mich, die Generalsekretärin der NATO-PV, Ruxandra Popa, und den stellvertretenden Generalsekretär, Henrik Bliddal, wiederzusehen, mit denen ich viele Jahre vertrauensvoll zusammengearbeitet habe.

Margus Tsahkna, Außenminister der Republik Estland, dem ich mich als Honorarkonsul seines Landes für Baden-Württemberg auch persönlich sehr verbunden fühle und in Den Haag getroffen habe, schilderte gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus Litauen, wie sich die baltischen Staaten gegen potenzielle Angriffe von Seiten Russlands schützen.

Wenige Stunden nach meiner Rückkehr vom NATO-Gipfel in Den Haag war ich Gastredner beim Wirtschaftsrat der CDU in Bad Mergentheim. Eingeladen waren Unternehmer und Führungskräfte aus dem Nordosten Baden-Württembergs. Im Mittelpunkt der Veranstaltung: Die angespannte Lage in der Welt. In meiner Rede und der anschließenden Diskussion habe ich hervorgehoben, wie wichtig angesichts des brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Putins gegen die Ukraine Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit der NATO-Mitgliedsstaaten sind. Das stieß auf einhellige Zustimmung. Moderiert wurde die Veranstaltung in der besonders schönen Location im Reinhold-Würth-Haus von Michael Wiesner, Sprecher der Sektion Badisch-Franken des Wirtschaftsrats und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG. Danke für die Einladung und die anregenden Gespräche.

Als Honorarkonsul der Republik Estland für unser Bundesland Baden-Württemberg, sehe ich meine wichtigste Aufgabe darin, Partnerschaft, Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Estland und Deutschland zu fördern. Ich denke, wir können beide viel voneinander lernen. Deutschland besonders viel von Estlands weltweit beachteten Erfolgen im Bereich der Digitalisierung und Bildung. 

Im Rahmen einer von mir als Honorarkonsul Estlands maßgeblich geprägten Delegationsreise im vergangenen Jahr nach Tallinn, konnten sich alle Teilnehmer davon überzeugen.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat am Rande dieser Informationsreise Kontakte zur Stadtspitze der estnischen Hauptstadt Tallinn geknüpft und dabei die Möglichkeiten und Chancen einer verstärkten Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene eruiert. Anlässlich eines Besuchs von Tallinns stv. Bürgermeisterin Margot Roose habe ich sie und ihre gesamte städtische Delegation jetzt in meinem Honorarkonsulat in Heidelberg zu einem intensiven Gedankenaustausch empfangen. Wir begrüßen es, dass jetzt eine Kooperationsvereinbarung zwischen Heidelberg und Tallinn unterzeichnet werden konnte.  Der Fokus liegt auf technologiebasierter Stadtentwicklung und digitaler Verwaltung. Im Zentrum steht das Programm „Tallinnovation“, das Start-ups ermöglicht, ihre Lösungen auf dem Gebiet der Mobilität, Energie und Verwaltungsdigitalisierung in realen Stadtumgebungen zu testen. Als Honorarkonsul freut es mich, dass Heidelberg die erste deutsche Stadt ist, die an diesem Projekt teilnimmt.

Sehr interessiert waren die stv. Bürgermeisterin Roose und die Delegationsmitglieder, meine Ansichten und Einschätzungen zur Sicherheitslage im Baltikum, insbesondere im Hinblick auf Estland, zu erfahren. Ich konnte ihnen ganz aktuell von meinen Gesprächen am Rande des NATO-Gipfels in Den Haag berichten, dass die NATO fest entschlossen ist, durch eine überzeugende Politik der Abschreckung und entschlossener Verteidigungsanstrengungen Putin davon abzuhalten, über seine verbrecherische Politik gegen die Ukraine hinaus künftig eventuell sogar NATO-Staaten wie Estland anzugreifen. „Wir stehen fest an Ihrer Seite“, so meine Bekräftigung. 

Im Hinblick auf die von mir vor 6 Jahren gegründete Friedens-Stiftung haben wir konkret darüber gesprochen, künftig auch junge Menschen in Estland – Universität in Tallinn – in unsere Stiftungs-Aktivitäten einzubinden. In der heutigen Zeit der Bedrohung unserer westlichen Demokratien von innen und außen ist es wichtiger denn je, die Köpfe und Herzen gerade junger Menschen für die Werte der Freiheit, der Demokratie und des Rechtsstaats zu gewinnen. Bei meiner nächsten Reise nach Estland werde ich dies in der Universität in Tallinn mit dem Rektor besprechen und freue mich auf die Fortführung des Dialogs mit der stv. Bürgermeisterin und ihrer Delegation im Rathaus der estnischen Hauptstadt.

In den nächsten Tagen stehen weitere wichtige Termine in meinem Kalender. Am Montagabend (14.07) werde ich mit Freunden der Jungen Union Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis in Schriesheim über die Frage diskutieren, wie sich Deutschland und die übrigen NATO-Staaten militärisch aufstellen müssen, damit wir auch in Zukunft in Frieden und Freiheit leben können. Am Dienstagabend (15.07.) ist der Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, Andreas Stenger, mein Gast als Regionalleiter der Deutschen Atlantischen Gesellschaft (DAG) Forum Heidelberg/Mannheim. Er wird auf einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Tatort Zukunft – Neue Wege der Verbrechensbekämpfung“ sprechen und dabei insbesondere auf die wachsende Bedeutung von Cyberattacken in unserer digitalisierten und hybriden Welt eingehen.

Am nächsten Tag reise ich nach Würzburg zur Regionalleitertagung der Deutschen Atlantischen Gesellschaft. Hier werden wir das weitere Jahresprogramm besprechen und mit dem Hohen Repräsentanten von Bosnien und Herzegowina, Christian Schmidt, über die Lage auf dem Balkan diskutieren.

Von der Regionalleitertagung der DAG in Würzburg werde ich frühzeitig aufbrechen, um rechtzeitig an der Eröffnung der Bleelumbe-Kerwe 2025 in Heidelberg-Ziegelhausen teilzunehmen, einem traditionellen Stadtfest mit gelebtem Brauchtum – in diesem Jahr verbunden mit der Ehrung verdienter Ringer durch Zoubire Ferroud. Danke, mein Freund für die Einladung zu diesem besonderen Ereignis.

Es ist eigentlich noch wie immer zu meiner aktiven Zeit als Bundestagsabgeordneter – von der Weltbühne in Den Haag bis zur vollen Präsenz in den Städten und Gemeinden meines früheren Wahlkreises, in denen so viele großartige Menschen unsere Gesellschaft im Ehrenamt tragen.

Am darauffolgenden Montag (21.07.) zeichne ich in einer feierlichen Zeremonie die Schülerinnen und Schüler aus meinem ehemaligen Wahlkreis aus, die sich erfolgreich am diesjährigen Essay-Wettbewerb meiner Friedens-Stiftung beteiligt und einen Preis gewonnen haben.

Es ist immer wieder toll zu sehen, mit welcher Leidenschaft sich junge Menschen Gedanken über die Zukunft und die Wahrung des Friedens machen.